Hersteller haben in Westeuropa im dritten Quartal 7,8 Millionen Tablets abgesetzt. Das haben die Marktforscher von IDC ermittelt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum schrumpfte der Markt damit um 5 Prozent. Besser entwickelten sich jedoch die erzielten Umsätze. In Euro stagnierten sie nahezu – das tatsächliche Minus beläuft sich auf magere 0,1 Prozent. Das bedeutet, dass sich der Durchschnittspreis im Vergleich zum dritten Quartal 2016 erhöhte.
Die Zahlen zeigen außerdem, dass Tablets im Unternehmensbereich ein Plus von 3,4 Prozent erzielten. Die Nachfrage in diesem Segment wurde in erster Linie von auf Android basierenden Geräten angetrieben. Die Verkäufe an Verbraucher gaben indes um 7,1 Prozent nach.
Die Produktegruppe der Detachables traf im dritten Quartal auf eine generell schwache Nachfrage. Ihre Absatzzahlen verschlechterten sich um 8,5 Prozent. Im Consumer-Segment brachen ihre Verkäufe sogar um 14,3 Prozent ein. An die Stelle der Tablets mit abnehmbarer Tastatur treten demnach die sogenannten Convertibles, die sich als Tablet und Notebook nutzen lassen. Sie sind vor allem bei Geschäftskunden beliebt. In diesem Segment erzielten sie ein Plus von 2,2 Prozent. In Frankreich und Deutschland waren es sogar 12,9 beziehungsweise 17,5 Prozent.
Die meisten Tablets verkaufte Samsung. Es steigerte seine Absatzzahlen um 7,6 Prozent auf 1,8 Millionen Einheiten und seinen Marktanteil um 2,7 Punkte auf 23,2 Prozent. Apple, das im abgelaufenen Quartal weltweit mehr iPads auslieferte als im Vorjahreszeitraum, musste in Westeuropa einen Rückgang der Liefermenge hinnehmen. Da das Minus mit 2 Prozent unter dem Branchendurchschnitt liegt, wuchs Apples Marktanteil um 0,7 Punkte auf 22,6 Prozent.
Lenovo verteidigte seinen dritten Platz erfolgreich gegen Amazon, das mit 69 Prozent das größte Wachstum erzielte. Huawei verkürzte indes den Abstand zur Konkurrenz und baute seinen Marktanteil um 1,4 Punkte auf 4,4 Prozent aus. Zusammen kontrollierten die Top-5-Anbieter damit fast 70 Prozent des Markts. Im Vorjahreszeitraum waren es weniger als 60 Prozent.
Trotz der schwachen Nachfrage nach Tablets habe sich die Konsolidierung des Markts fortgesetzt, kommentierte Laura Llames, Research Analyst bei IDC. „Der aggressive Wettbewerb im Markt hat negative Folgen für lokale Anbieter, da die meisten großen OEMs einen Produktmix anbieten, der nicht nur Premium-Tablets, sondern auch erschwinglichere Geräte umfasst.“ Zudem nehme die Lebensdauer von Tablets weiter zu. Die Anschaffung neuer Tablets habe vor allem für Endnutzer nur noch eine geringe Priorität.
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