Microsoft hat nach eigenen Angaben Ende vergangener Woche eine Lizenz von der US-Regierung für den Export von Software an Huawei erhalten. Der Konzern darf also ab sofort wieder Windows, Office und andere Produkte direkt an das chinesische Unternehmen verkaufen, das eigentlich durch ein Handelsembargo derzeit vom US-Markt abgeschnitten ist.
„Am 20. November hat das US-Wirtschaftsministerium Microsofts Antrag auf eine Lizenz für den Export von Massenmarkt-Software an Huawei genehmigt. Wir begrüßen die Entscheidung des Ministeriums zu unserer Anfrage“, zitiert die Agentur Reuters einen Microsoft-Sprecher.
Huawei steht seit Monaten auf einer Embargoliste der US-Regierung. Die Sanktionen begründete die Regierung mit Trump mit Gefahren für die nationale Sicherheit. In der vergangenen Woche kündigte der US-Präsident jedoch an, einigen US-Lieferanten zu erlauben, ihre Geschäftsbeziehungen zu Huawei wieder aufzunehmen.
Dem Bericht zufolge erklärte ein Regierungsvertreter, das Ministerium habe rund 300 Lizenzanträge erhalten. Etwa die Hälfte davon sei bereits bearbeitet worden. Davon wiederum sei rund die Hälfte genehmigt worden – die restlichen Anträge seien abgelehnt worden.
Unklar ist offenbar, welche Produkte Huawei nun wieder von US-Unternehmen beziehen darf. Angeblich wurden Lizenzen für bestimmte Smartphone-Bauteile sowie nicht elektronische Komponenten erteilt. Auch Microsoft wollte sich nicht zum genauen Inhalt seiner Lizenz äußern.
Ebenfalls ist bisher nicht bekannt, ob Google bereits eine Lizenz beantragt hat und ob und wie über diesen Antrag entschieden wurde. Huawei ist es derzeit nicht möglich, neu entwickelte Smartphones für Google Android zu lizenzieren. Das Unternehmen hat unter dem Embargo nur Zugriff auf die Open-Source-Version des Mobilbetriebssystems, der jedoch die Google-Dienste fehlen – allen voran der Play Store für den Bezug von Apps.
Das Embargo ist Teil des Handelsstreits zwischen den USA und China. Derzeit arbeiten die Regierungen beider Länder an einem Phase-Eins-Handelsabkommen, das die Auseinandersetzung beenden soll. Die jetzt gewährten Ausnahmen wurden laut Reuters unter anderem von 15 Senatoren – Demokraten und Republikaner – aufgrund von Sicherheitsbedenken abgelehnt.
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