Hacker stehlen 1 TByte Daten vom Jack-Daniels-Hersteller Brown-Forman

Die Hintermänner des REvil-Ransomware rühmen sich des Angriffs. Eine Verschlüsselung von Daten scheitert. Offenbar fallen den Hackern Daten über Mitarbeiter und auch Finanzunterlagen des Unternehmens in die Hände.

Der US-Spirituosenkonzern Brown-Forman, der unter anderem die Whiskymarke Jack Daniels vertreibt, wurde das Opfer eines Hackerangriffs. Wie Bleeping Computer berichtet, entwendeten die Angreifer rund ein Terabyte vertraulicher Daten, die sie nun an den Meistbietenden verkaufen wollen.

Hack, Sicherheitsluecke (Bild: Shutterstock)Mit dem Einbruch in die Systeme des Unternehmens rühmen sich seit Ende vergangener Woche die Hintermänner der REvil-Ransomware – auch Sodinokibi genannt. Ihren Angaben nach hatten sie über einen Zeitraum von mindestens einem Monat Zugang zu den Systemen des US-Konzerns. Screenshots sollen belegen, dass ihnen Daten über Mitarbeiter, Zahlungsvereinbarungen, Verträge, Buchhaltungsunterlagen und interne Korrespondenz in die Hände gefallen sind. Die ältesten Dokumente sollen aus dem Jahr 2009 stammen. Datenbank-Backups wiederum wurden demnach im Juli 2020 erzeugt.

Gegenüber Bleeping Computer bestätigte Brown-Forman den Hackerangriff. Das Unternehmen geht zudem davon aus, dass die Daten, die die Hacker angeblich besitzen, aus seinen Systemen abgezogen wurden. „Leider sind wir der Meinung, dass einige Informationen, einschließlich Mitarbeiterdaten, davon betroffen waren. Wir arbeiten eng mit den Strafverfolgungsbehörden sowie mit erstklassigen externen Datensicherheitsexperten zusammen, um diese Situation so schnell wie möglich zu entschärfen und zu lösen.“

Mit den Hintermännern der Ransomware gebe es derzeit keine Verhandlungen. Der Angriff sei außerdem frühzeitig entdeckt worden, so Brown-Forman weiter. Den Cyberkriminellen soll es nicht gelungen sein, Daten zu verschlüsseln.

Mit der Drohung, zumindest Teile der Daten zur verkaufen und den Rest zu veröffentlichen, versuchen die Hacker nun, trotz der gescheiterten Verschlüsselung ein Lösegeld zu erpressen. Sie behaupte, die Daten sei vor allem für Konkurrenten, aber auch für Investoren interessant. Zu möglichen Verhandlungen mit den Hackern oder gar einer Bereitschaft, ein Lösegeld zu zahlen, äußerte sich das Unternehmen indes nicht.

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