Der australische Sicherheitsforscher Chris Moberly, der für GitLab arbeitet, hat eine Sicherheitslücke in Firefox für Android entdeckt. Sie erlaubt es einem Angreifer, die Browsersitzungen von Firefox für Android auf anderen Geräten zu übernehmen, die sich im selben WLAN-Netzwerk befinden. Mozilla bietet inzwischen einen Patch für die Schwachstelle an.
Die Anfälligkeit steckt in der Implementierung des Simple Service Discovery Protocol (SSDP). Es erlaubt Firefox, andere Geräte im selben Netzwerk zu finden, um Inhalte auszutauschen. Wird ein Gerät gefunden, erhält die SSDP-Komponente von Firefox den Speicherort einer XML-Datei, in der die Konfiguration des anderen Geräts hinterlegt ist.
Moberly fand heraus, dass es bei älteren Firefox-Versionen möglich ist, sogenannte Intent-Befehle von Android in der XML-Datei zu verstecken. Zudem kann Firefox dazu gebracht werden, die Intent-Befehle auszuführen, um den Browser beispielsweise anzuweisen, auf einen bestimmten Link zuzugreifen.
Der Bug lässt sich dem Forscher zufolge auch in einem konkreten Szenario ausnutzen. So könnte ein Angreifer in einem WLAN-Netz eines Flughafens oder eines Einkaufszentrums das Netzwerk mit speziell gestalteten SSDP-Paketen fluten. Solche Pakete würden alle Versionen von Firefox für Android in diesem Netzwerk dazu zwingen, einen bestimmte Website zu laden. Auch die Installation von Browsererweiterungen soll möglich sein. Gelingt es einem Hacker, sich Zugang zu einem WLAN-Router eines Netzwerks zu verschaffen, könnte er Mitarbeiter auch dazu bringen, sich auf Phishing-Websites erneut anzumelden.
Seit Anfang vergangener Woche liegt ein von Moberly entwickelter Proof-of-Concept-Exploit vor. Zusammen mit einem Sicherheitsforscher von Eset veröffentlichte er zudem ein Video, das den Angriff zeigt.
Mozilla informierte er bereits im Lauf des Sommers über seine Erkenntnisse. Das Unternehmen stopfte die Sicherheitslücke daraufhin mit Firefox 79 für Android. Nutzer sollten beispielsweise über den Play Store kontrollieren, ob sie bereits die aktuelle Version erhalten haben. Die Desktop-Version des Mozilla-Browsers war nicht betroffen.
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