Jeder zweite hat Probleme mit Internetanbieter

Laut EY haben innerhalb eines Jahres 22 Prozent der Haushalte ihren Provider gewechselt – nirgendwo sonst auf der Welt sei die Zahl höher.

Jede und jeder zweite Deutsche (53 Prozent) gibt an, regelmäßig Probleme mit dem Internetanschluss in den eigenen vier Wänden zu haben. Auch im mobilen Netz sieht es demnach nicht gut aus – im Gegenteil. 56 Prozent der Deutschen sagen, dass sie sich regelmäßig wegen Störungen der Verbindung an ihren Provider wenden müssen. Im internationalen Vergleich ist man damit Spitzenreiter. Nur in den USA ist der Anteil der Nutzerinnen und Nutzer mit Verbindungsproblemen ähnlich hoch wie hierzulande.

Die Folge der weit verbreiteten Unzufriedenheit mit dem Internetanbieter: 32 Prozent der deutschen Kunden überlegen sich derzeit, ob sie einen Vertrag bei einem anderen Provider abschließen sollten. 22 Prozent der Haushalte hierzulande sind bereits einen Schritt weiter und haben in den vergangenen zwölf Monaten ihren Anbieter gewechselt. Auch das ist im internationalen Vergleich der Spitzenwert. Beispielsweise entschieden sich in Großbritannien (19 Prozent), Schweden (18 Prozent), den USA (15 Prozent) oder Spanien (13 Prozent) deutlich weniger Haushalte zu diesem Schritt.

Das sind Ergebnisse der diesjährigen „Digital Household Study“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Für die Studie wurden 20.000 Menschen weltweit befragt, 1.000 davon in Deutschland.

Kosten

Im internationalen Vergleich liegen die Gebühren, die in Deutschland pro Haushalt an die Anbieter überweisen werden, mit 43 Euro nur leicht unter dem internationalen Mittel von 50 Euro, so die EY-Studie weiter. Zum Vergleich: Nutzerinnen und Nutzer in der Schweiz zahlen mit 80 Euro fast doppelt so viel wie Kundinnen und Kunden in Deutschland. Menschen in Südkorea (26 Euro) und Italien (28 Euro) überweisen am wenigsten Geld an ihren Provider.

Vor diesem Hintergrund kommt EY-Partner Jens Christian Wolter zu der Einschätzung: „Vor allem das Beispiel Südkorea zeigt: eine gute Glasfaserabdeckung muss nicht zu höheren Preisen führen – im Gegenteil. Neun von zehn Haushalten sind dort an ein Netz mit der schnellsten Verbindungstechnologie angeschlossen, zahlen aber im internationalen Vergleich sehr wenig.“

Denn Fakt sei auch: Die Kundinnen und Kunden wollen ungern mehr für ihren Internetanschluss ausgeben als bisher. So sagen knapp sechs von zehn Usern in Deutschland (58 Prozent), dass sie so wenig wie möglich für Kommunikationsdienste zahlen wollen. Die Mehrheit der Befragten geht von gleichbleibenden Kosten aus: 60 Prozent rechnen damit, dass der Preis für den eigenen Internetanschluss stabil bleibt. Demgegenüber gehen 28 Prozent von Preiserhöhungen aus, zwölf Prozent erwarten im Laufe des Jahres 2025 weniger zu zahlen. Auffällig ist aber auch, dass die Kunden, die auf die neue Technologie gewechselt sind, deutlich zufriedener sind als auf den herkömmlichen Technologien.

Themenseiten: Internet, Mobilfunk, Provider

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