Bedrohungen in Europa: Schwachstellen in der Lieferkette dominieren

Hinter 84 Prozent der Zwischenfälle bei Herstellern stecken Schwachstellen in der Lieferkette. Auf dem Vormarsch sind aber auch KI-gestützte Angriffe, vor allem Phishing.

Check Point hat die Entwicklung der Bedrohungslandschaft in Europa analysiert. Demnach nahmen zuletzt die Angriffe auf die Lieferkette deutlich zu – ein Trend, der sich auch im kommenden Jahr fortsetzen soll. Zudem sind KI-gestützte Bedrohungen auf dem Vormarsch, um Anmeldedaten zu erbeuten.

Dem Bericht Europe Threat Landscape Report 2024-2025 zufolge waren 84 Prozent der Zwischenfälle bei Herstellern in diesem Jahr auf Schwachstellen in der Lieferkette zurückzuführen. Das wiederum zeit laut Check Point kritische Schwachpunkte in den Beziehungen zu Drittanbietern auf.

Außerdem registrierten die Sicherheitsexperten einen starken Anstieg von Phishing-Angriffen, angetrieben durch den Einsatz von generativer KI. Das habe zu personalisierten und überzeugenden Betrugsmaschen geführt, die herkömmliche Erkennungsmethoden überflüssig machen sollen.

Außerdem warnt Check Point for einer weiteren Evolution der Ransomware-Landschaft. „Ransomware-Methoden mit doppelter und dreifacher Erpressung zielen zunehmend auf sensible Sektoren ab, darunter das Finanzwesen, das Gesundheitswesen und die IT.“ Auch hier umgehe KI-fähige Malware fortschrittliche Abwehrmechanismen.

Ein weiterer bedeutender Risikofaktor sei Fernarbeit. Ungesicherte Geräte und Heimnetzwerke hätten sich zu einem Hauptziel für Malware und Phishing entwickelt.

„Die Zunahme von KI-gestütztem Phishing und KI-basierter Ransomware spiegelt eine Verschiebung in der Bedrohungslandschaft wider, in der Angreifer moderne Technologien einsetzen, um Schwachstellen schneller und in größerem Umfang auszunutzen“, sagte Marco Eggerling, Global CISO bei Check Point. „Da KI sowohl Innovation als auch Kriminalität neu definiert, ist es für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, ihre Abwehrmaßnahmen anzupassen, um immer einen Schritt voraus zu sein. Generative KI zum Beispiel hat die Raffinesse von Phishing- und Malware-Angriffen erhöht, sodass sie kaum noch von legitimer Kommunikation zu unterscheiden sind. Dieselben KI-Innovationen, die für mehr Effizienz und Kreativität sorgen, müssen also auch eingesetzt werden, um diese neu auftretenden Bedrohungen abzuwehren.“

Themenseiten: Check Point, Cyberbedrohung, Phishing, Security, Sicherheit, Supply Chain

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