Stromsparen beim Zocken

Leistungsstarke Gaming-PCs und Konsolen verbrauchen oft große Mengen Energie. Ist energieeffizientes Gaming möglich?

Um die neuesten Spiele in bester Qualität und mit hohen FPS (Frames per second) zu spielen, braucht es mehr als nur einen leistungsstarken Rechner: Eine Top-Grafikkarte, reichlich Arbeitsspeicher, ein kraftvolles Netzteil und ein hochauflösender Monitor sind ebenfalls entscheidend. Obwohl viele dieser Komponenten in den letzten Jahren effizienter geworden sind, bleibt der Stromverbrauch von High-Performance-Gaming-PCs nach wie vor hoch. Es gibt jedoch Möglichkeiten, den Energieverbrauch beim Spielen spürbar zu reduzieren sowie gleichzeitig Strom und Geld zu sparen.

Ausschalten statt Stand-by

Nahezu alle Gaming-PCs und Konsolen sind mit einem Stand-by-Modus ausgestattet, der dafür sorgt, dass die Geräte schnell wieder einsatzbereit sind, ohne sie vollständig herunterfahren und neu starten zu müssen. Dieser Ruhemodus verursacht über längere Zeit einen deutlich höheren Energieverbrauch, was den Stromverbrauch eines Gamerserheblich steigern kann, im Vergleich zum vollständigen Ausschalten des Geräts. Dabei dauert der Startvorgang dank leistungsstarker Hardware in der Regel nur minimal länger.

Download statt Streaming

Cloudbasierte Games, die live gestreamt werden, anstatt direkt auf dem PC oder der Konsole installiert zu sein, verursachen beispielsweise einen deutlich höheren Stromverbrauch im Vergleich zu Spielen, die einmalig heruntergeladen und lokal gespeichert werden.

Maßnahmen für längere AFK-Zeiten treffen

Wenn man längere Zeit nicht am PC oder an der Konsole ist, ist es ratsam, den Monitor oder Fernseher auszuschalten oder die Geräte vollständig herunterzufahren. Auf Dauer lässt sich auf diese Weise eine erhebliche Menge an Strom sparen, was sich positiv auf die eigenen Kosten auswirkt. Übrigens: Alle stromintensiven Geräte sollten über Nacht grundsätzlich immer ausgeschaltet werden.

Energieeffiziente Hardware und optimiertes Betriebssystem nutzen

Neue Hardwarekomponenten sind in der Regel wesentlich energieeffizienter als ältere Modelle. Daher kann es sinnvoll sein, veraltete Grafikkarten, CPUs, Lüfter oder Monitore rechtzeitig durch aktuelle Versionen zu ersetzen. Das Einsparpotential mag zwar relativ gering sein, doch bietet moderne Hardware den zusätzlichen Vorteil, dass man damit die neuesten Spiele wieder in hoher Qualität genießen kann, ohne Abstriche bei der Performance machen zu müssen. Zudem trägt ein optimiertes Betriebssystem dazu bei, den Energieverbrauch zu senken, indem es die Leistung effizient steuert und unnötige Hintergrundprozesse vermeidet.

Nicht genutzte Geräte vom PC trennen

Viele PCs haben nicht nur eine Maus und eine Tastatur angeschlossen, sondern auch eine Vielzahl weiterer Peripheriegeräte, die oft nur selten oder gar nicht genutzt werden. Dazu zählen etwa Drucker, USB-Hubs, Lautsprecher, Lampen und externe Backup-Festplatten. Da diese Geräte kontinuierlich Strom verbrauchen, kann es sich durchaus lohnen, sie vom PC zu trennen und nur dann anzuschließen, wenn sie tatsächlich gebraucht werden.

Netzteil und Grafikkarte optimieren

Die Grafikkarte und das Netzteil gehören zu den größten Stromverbrauchern eines Gaming-PCs. Entsprechend lässt sich hier besonders viel Strom sparen – vorausgesetzt, man weiß, welche Schritte notwendig sind:

Undervolting zielt darauf ab, die optimale Taktrate der Grafikkarte zu finden, indem die Spannung verringert wird. Dadurch lässt sich die Leistungsaufnahme und die Temperatur reduzieren. Je nach Modell und Einstellmöglichkeiten können so zwischen 20 und 40 Watt eingespart werden. Allerdings kann das System instabil werden, wenn die Spannung zu stark gesenkt wird. Daher ist es wichtig, sich vorher genau über den Prozess zu informieren.

Ein Gaming-PC kommt ohne Netzteil bekanntlich nicht aus, doch viele sind oft unnötig über- oder unterdimensioniert und büßen dadurch an Effizienz ein. Ein Netzteil liefert immer nur so viel Strom, wie tatsächlich gebraucht wird – jedoch variiert die Effizienz je nach Auslastung. Der höchste Wirkungsgrad wird bei einer Auslastung zwischen 30 und 70 Prozent erreicht, weshalb eine zu geringe oder eine maximale Auslastung weniger effizient ist. So kann ein 1000-Watt-Netzteil, das nur 200 Watt liefern soll, deutlich ineffizienter sein als ein 400-Watt-Netzteil. Ein 200-Watt-Netzteil wiederum, das konstant mit voller Leistung arbeitet, ist ebenfalls nicht ideal. Daher gilt: Je effizienter das Netzteil arbeiten kann, desto geringer ist der Energieverlust.

Energiesparen beim Gaming – Was wirklich möglich ist

Beim Gaming kann der Energieverbrauch durch den Einsatz optimierter Hardware und ein bewusstes Nutzungsverhalten reduziert werden, jedoch sind die Einsparungen oftmals begrenzt. Insbesondere anspruchsvolle Anwendungen wie professioneller E-Sport, Videoaufnahmen oder das Streaming erfordern eine gewisse Grundversorgung an Energie, um ein reibungsloses und qualitativ hochwertiges Spielerlebnis sicherzustellen.

Größere Einsparungen können hingegen in anderen Haushaltsbereichen erreicht werden, auch etwa durch einen Stromvergleich und den Wechsel zu einem günstigeren Anbieter. So wird die Haushaltskasse geschont – und das, ohne die Qualität des Gaming-Erlebnisses zu beeinträchtigen.

 

 

Themenseiten: Energiemanagement, Gaming, Konsole, PC

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