Die aktuelle Generation des iPhone ist mit ihrem begrenzten Multitasking, den erforderlichen Funktionen für mobile E-Mail sowie einer komfortabel integrierten Telefonfunktionen für den geschäftlichen Einsatz gerüstet. So lautet kurzgefasst das Ergebnis einer Studie von Berlecon Research und der Fraunhofer-Einrichtung für Systeme der Kommunikationstechnik (Fraunhofer ESK), mit der die Businesstauglichkeit des iPhone 4 untersucht wurde.
Trotz des guten Gesamteindrucks haben die Experten aber immer noch einige Mängel gefunden. So habe Apple zwar die Voraussetzungen für eine zentrale Verwaltung der Geräte verbessert, vollkommen zufriedenstellend sei die aber noch nicht.
Administration
„Die Nutzung eines zentralen Unternehmens-iTunes-Accounts und damit ein zentraler Einkauf von Software ist zwar möglich, die Verteilung der Software muss dann aber manuell vom Administrator für jedes einzelne Gerät erfolgen. Gleiches gilt für Updates oder Backups“, so Thomas Messerer von der Fraunhofer ESK.
Zudem sei es Adminstratoren mit dem iPhone-Konfigurationsprogramm unmöglich, Richtlinien des Unternehmens ohne Interaktion des Nutzers zu aktivieren. Das störe bei kleineren Installationen in Unternehmen kaum, stelle sich aber als ernsthaftes Problem heraus, wenn Software oder Updates im großen Stil verteilt werden müssen. Diesen Anwendern empfehlen die Studienautoren daher auf Lösungen von Drittanbietern zurückzugreifen.
Bei den Vorgängerversionen des aktuellen iPhone-Betriebssystems hatten sie noch einiges mehr zu bemängeln. Unterm Strich halten sie diese auch heute für den breiten Einsatz in Unternehmen für ungeeignet. Prinzipiell ist die Nutzung der aktuellen Software auf älteren Geräten möglich. Sie geht jedoch mit einigen Einschränkungen einher und wird daher nicht empfohlen.
Multitasking
„Bei den bisherigen Versionen des iPhone-Betriebssystems war Multitasking nicht möglich, das heißt mehrere Anwendungen von Drittanbietern konnten nicht parallel genutzt werden. Mit dem Multitasking des iOS 4 ist es jetzt möglich, dass Kommunikationsanwendungen wie VoIP-Clients im Hintergrund weiterlaufen und der Anwender erreichbar bleibt“, sagt Messerer.
In der Studie wird darauf hingewiesen, dass das Multitasking des iOS 4 nicht mit dem vom Computer her bekannten vergleichbar sei. Für die typischen Anwendungen auf einem Smartphone reiche es aber aus. Schließlich müsse auf dem mobilen Gerät sparsam mit Energie und Rechenleistung umgegangen werden. Kritisiert wird zudem, dass Dateianhänge von E-Mail lediglich darstellen, aber weder bearbeiten noch speichern lassen. Außerdem sei die Umsetzung von Synchronisierung und Datenspeicherung im Unternehmensalltag noch etwas holprig, der mögliche Umweg über MobileMe nicht für alle Szenarien angemessen.
Sicherheit
In Hinblick auf IT-Sicherheit erfüllt das iPhone 4 für Berlecon und Fraunhofer ESK dagegen die gängigen Anforderungen. „Das iPhone bietet hinreichende Sicherheitsfunktionen für den Alltagsgebrauch im Unternehmensumfeld. Die Grundfunktionen zum Schutz des Endgerätes und der Kommunikationswege sind ausreichend, um das iPhone in Unternehmen und Behörden mit niedrigem bis mittlerem Sicherheitsbedürfnis sicher zu betreiben“, sagt Berlecon-Geschäftsführerin Nicole Dufft.
Ein großes Manko sieht Dufft darin, dass S/MIME weiterhin nicht unterstützt wird. Auch beim Datenschutz gebe es noch Probleme – auch wenn einige früher von anderen Experten monierte mit der Verschlüsselung inzwischen weitgehnd ausgeräumt sind. „Für hoch sicherheitskritische Bereiche in Unternehmen und Behörden kommt das iPhone damit nicht in Frage.“
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