Amazon hat Berichte zurückgewiesen, wonach es Wikileaks auf Druck der US-Regierung Wikileaks von seinen Servern verbannt haben soll. In einem Blogeintrag nennt das Unternehmen als tatsächlichen Grund Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen seines Hostings-Diensts Amazon Web Services (AWS).
„AWS überprüft seine Kunden vorab nicht, verfügt aber über Nutzungsbedingungen, die eingehalten werden müssen“, heißt es darin. „Wikileaks hat sich nicht daran gehalten.“ Die Whistleblower-Website habe sogar gegen mehrere Klauseln verstoßen.
Die Nutzungsbedingungen schreiben vor, dass Kunden die Rechte an von ihnen veröffentlichten Inhalten besitzen müssen und dass diese anderen Personen oder Organisationen keinen Schaden zufügen dürfen. „Es ist klar, dass Wikileaks nicht die Rechte an den als vertraulich eingestuften Dokumenten besitzt. Außerdem ist es nicht möglich, die außergewöhnliche Menge von 250.000 Geheimpapieren, die Wikileaks veröffentlichen will, so sorgfältig zu bearbeiten, dass sichergestellt ist, keine unschuldigen Personen zu gefährden.“ Auf diesen Sachverhalt hätten auch mehrere Menschenrechtsorganisationen hingewiesen.
Amazon habe keine Probleme damit, kontroverse Daten zu hosten, heißt es weiter. Auch ein DDoS-Angriff auf AWS habe nichts mit der Kündigung des Vertrags mit Wikileaks zu tun gehabt. „Es gab tatsächlich groß angelegte DDoS-Attacken, aber die wurden erfolgreich abgewehrt.“
Amazon hatte am Mittwoch das Hosting von Wikileaks eingestellt, kurz nachdem die Whistleblower-Website mit der Veröffentlichung von 251.287 Dokumenten von US-Diplomaten begonnen hatte. Einige Politiker forderten daraufhin sogar eine Einstufung von Wikileaks als Terrororganisation.
Seit gestern Nacht um 4 Uhr ist Wikileaks.org offline, weil der Domain-Provider EveryDNS.net die Domain der Site abgeschaltet hat. Auch er begründet diesen Schritt mit Verstößen gegen seine Nutzungsbedingungen.
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1 Kommentar zu Amazon Web Services begründet Verbannung von Wikileaks
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Wikileaks
Es ist wunderbar, dass Wikileaks Unterstützung von einigen Seiten erhält. Unter anderem stellt die Piratenpartei den Zugang zu einer weiteren Website sicher, die Wikileaks enthält.