Windows Azure offiziell gestartet

Die Community Technology Preview endet: Nutzer müssen ab sofort bezahlen. Als nächstes steht der Launch der Entwicklertools AppFabric an. Von Microsofts eigenen Online-Diensten laufen bisher nur wenige unter Azure.

Windows Azure

Microsofts Windows Azure ist am 1. Februar offiziell gestartet. Unternehmenskunden können nun gegen Gebühr Anwendungen für die Cloud entwickeln und in der Cloud ausführen. Nutzer der Azure Community Technology Preview müssen sich bis heute entscheiden, ob sie ab sofort für ihren Zugang zahlen oder ihr Konto gelöscht haben möchten.

Azure hat mehr als drei Jahre Entwicklung und mehr als ein Jahr Betatests hinter sich. Mit ihm versucht Microsoft, sein Windows-Ökosystem als Dienstleistung umzusetzen: Entwickler und Kunden nutzen das Betriebssystem Windows Azure oder bauen darauf auf – und verwenden die gehostete Datenbank SQL Azure.

In den kommenden Monaten steht der Start der Web-Service-Utilities AppFabric an, die Entwicklern den Bau von Cloud-Anwendungen erleichtern sollen. Im Lauf des Jahres will Microsoft verstärkt „Private Cloud“-Dienste ermöglichen – durch Software, mit der Kunden eigene Rechenzentren zur Cloud umfunktionieren können.

Obwohl Azure gerne als „Microsofts Cloud-Lösung“ beschrieben wird, trifft das nicht den Kern: Microsoft hat viele öffentliche und private Clouds. Wenige Microsoft-Dienste laufen aktuell unter Azure. Zu diesen wenigen gehören: Live Mesh, der Gesundheitsdienst HealthVault und der Energie-Überwachungsdienst Hohm. Riesige Online-Umgebungen wie Windows Hotmail oder Xbox Live nutzen Azure dagegen bisher nicht, genauso wenig wie Exchange Online, SharePoint Online, CRM Online oder die Business Productivity Online Suite (BPOS). Bisher gibt es keine Entscheidung, diese Dienste auf Azure umzuziehen.

Laut Microsofts offizieller Mitteilung zum Start laufen bereits „etliche zehntausend“ Anwendungen und Dienste unter Windows Azure – vom Hobbyprojekt bis zum kommerziellen Software-Dienst.

Zu den Konkurrenten von Azure zählen Amazon Web Services, Google AppEngine, Salesforce Force.com oder auch IBM. Fürs Erste geht es Microsoft hauptsächlich darum, Programmierer für ein Cloud-OS zu gewinnen. Dies zeigt unter anderem die jüngste Kooperation mit Intuit, das eine lebhafte Entwicklergemeinde hat.

Die Preise für die Nutzung von Windows Azure stehen seit Juli 2009 fest: Die Ausführung einer Applikation kostet pro Stunde 12 Dollar-Cent. Das Speichern von Dateien wird mit 15 Cent pro Monat und Gigabyte berechnet.

Themenseiten: Cloud-Computing, Internet, Microsoft, Software

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