Der britische Datenschutzbeauftragte Richard Thomas hat während der RSA-Sicherheitskonferenz in London erklärt, seine Behörde habe seit November 2007 insgesamt 277 Meldungen über Datenverluste erhalten. „Es gab 28 Meldungen von Regierungsstellen, 75 innerhalb der Gesundheitsbehörden und 80 aus der Privatwirtschaft.“ In 30 sehr ernsten Fällen dauerten die Ermittlungen noch an.
Nach Auskunft von Thomas hat die Datenschutzbehörde im letzten Jahr Zwangsmaßnahmen gegen das Finanzministerium, das Gesundheitsministerium und das Verteidigungsministerium eingeleitet. „Es wird Zeit, dass der Groschen fällt“, sagte Thomas. „Je mehr Datenbanken eingerichtet und je mehr Informationen ausgetauscht werden, je größer ist das Risiko, dass etwas schief geht.“ Thomas warnte auch davor, dass Datenverluste das Vertrauen von Bürgern und Kunden schwächen und dem Ruf von Unternehmen und Regierungsstellen schaden.
Die Finanzbehörde HMRC hatte mit dem Verlust von 25 Millionen Datensätzen von Kindergeldempfängern im November 2007 eine Reihe großer Datenverluste in Großbritannien eröffnet und im März 2008 dafür den Titel „Internet-Bösewicht“ des Jahres erhalten. Das Verteidigungsministerium räumte im Juli 2008 ein, 121 USB-Speicher mit teilweise als geheim eingestuften Daten zu vermissen. Andere Vorfälle betrafen das Verteidigungsministerium mit rund 1,3 Millionen verlorenen Datensätzen und die Justizbehörde mit Daten von 84.000 Häftlingen.
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