Löschers Milliardenpoker um Fujitsu-Siemens

Auch von Acer und Dell war in diesem Zusammenhang die Rede. Zwar könnten die Texaner in Europa Zuwachs gebrauchen, dürften aber wirtschaftlich kaum in der Lage sein, einen solchen Deal zu bewältigen. Acer aus Taiwan hat dagegen seine Position bereits gefestigt. Eine immer auch mit Risiken behaftete Übernahme braucht das Unternehmen nicht zum Wachstum. Und die auch schon im Gespräch gewesene Fusion mit Sun kommt wegen des neu erwachten Interesses von Fujitsu nicht mehr in Frage.

Fujitsu Siemens hat im Geschäft mit seinen Großrechnern eine erhebliche Verantwortung gegenüber seinen Kunden und deren Projekten. FSC hat als Ausgründung des ehemaligen stark staatsnah agierenden Siemenskonzerns seine BS2000-Mainframes auch in wichtigen Projekten etwa bei den Sozialversicherungen oder der öffentlichen Verwaltung eingesetzt. Die können nicht im Zuge einer Konzernkonsolidierung ad acta gelegt werden.

Siemens hatte Fujitsu 1999 ins Boot geholt, um sein stark regionales Geschäft mit einem renommierten Partner auf internationale Beine zu stellen. Siemens brachte damals das Hardwaregeschäft von Siemens Nixdorf ein. Später übernahm FSC auch die Computer-Wartungssparte von Siemens.

Doch die Kooperation zwischen den Unternehmen geht sogar noch weiter zurück. Die Fujitsu Limited wurde 1935 in Tokio als Hersteller für Telefonzubehör unter dem Namen Fuji Tsūshinki Seizō gegründet. Sie entstand aus dem Kommunikationsbereich der Fuji Electric Company und war damals selbst ein Joint Venture mit Siemens, zu dieser Zeit noch mit Stammsitz in Berlin. Hieraus entstand auch der Name Fujitsu, der sich aus den Anfangsbuchstaben von Fuji Electric, Jīmenzu (Siemens auf Japanisch) und Tsūshin, dem japanischen Wort für Kommunikation, zusammensetzt.

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1 Kommentar zu Löschers Milliardenpoker um Fujitsu-Siemens

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  • Am 6. Oktober 2008 um 8:44 von Camillo Stelzer

    Löschers Milliardenpoker oder die AEGisierung von Siemens
    Wir sind Zeugen, wie sich ein führender deutscher Konzern selbst zerlegt und vom Markt nimmt. Die vergleichsweise gut laufende Computersparte wird abgestimmt vom eigenen Chef Bischoff und Herrn Löscher schlechtgeredet und nun verramscht. Vielleicht haben die Herren bei Ihrem Weg mit Siemens in Richtung Finanzkonzern noch nicht gemerkt, daß man mit gescheiten Produkten reales Geld verdienen kann. Die Finanzblase dagegen ist gerade geplatzt. Hoofenntlich blasen die Aktionäre Löscher & Ca. bald den Marsch bevor noch mehr Schaden entsteht.

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