Die zehn Top-Führungskräfte der IT-Branche 2008

Platz 4: Anne Mulcahy, Xerox

Anne Mulcahy hat als CEO und Vorstand von Xerox in den vergangenen fünf Jahren die Firma komplett umgekrempelt, die einst das Synonym für Kopierpapier war. Mulcahy führte nicht nur ein strenges Finanzregiment ein und setzte umfangreiche Kostensenkungsmaßnahmen durch, sondern brachte das Servicegeschäft neu auf den Weg und stärkte den Forschungs- und Entwicklungsbereich. Dadurch konnte sich Xerox auch wieder in neuen, vielversprechenden Märkten positionieren. Nicht ohne Komik ist, dass Xerox-Berater Firmen jetzt aufzeigen, wie sie Papier sparen und die Anzahl ihrer Drucker reduzieren können. Oft genug dadurch, dass eine Reihe von kleineren HP-Druckern durch eine große Maschine von Xerox ersetzt wird.

Platz 3: Craig Barrett, Intel

Im selben Maß, wie Bill Gates Silhouette langsam am Horizont verschwindet, hat sich Intel-Vorstand Craig Barrett als einer der wesentlichen Botschafter der IT-Branche etabliert. Er reiste 2008 in über 30 Länder, traf sich mit zahlreichen Staatsoberhäuptern und stand der UNO-Initiative für Technologie in den Entwicklungsländern vor.

Intel-Chef Craig Barrett avancierte 2008 zum Globetrotter in Sachen Informationstechnologie (Bild: Intel).

„Technologie ist ein Werkzeug, um einige der drängendsten Probleme der Welt hinsichtlich Gesundheitsversorgung, Bildung, Wirtschaftsentwicklung und Umweltschutz anzugehen“, sagt Barrett. Diese weit gefasste Sicht der Rolle, die Technologie in der Gesellschaft spielt, ist auch der Motor von Intels Strategie, sich als die Firma zu positionieren, die die Kosten von Computern senkt, indem sie kleinere, günstigere und sparsamere Chips entwickelt.

Platz 2: John Chambers, Cisco

Cisco hat sich dank eines breiten Produktportfolios langfristig als dominierende Kraft im Markt für Netzwerklösungen für Firmen durchgesetzt. Die Konkurrenz liefert sich weit abgeschlagen Grabenkämpfe um Platz zwei oder um das schiere Überleben – etwa die alten Rivalen 3Com und Nortel. Cisco kann sich also in Ruhe der Erschließung neuer Märkte widmen, sei es nun im Segment der kleinen Unternehmen, mit seinen Telepresence-Systemen oder mit der Tochter WebEx.

Chambers besitzt die nötigen Verbindungen in Politik und Gesellschaft, hat die notwendigen Ziele fest im Blick und verfolgt mit Volldampf die einmal gesetzten Ziele. Was immer Cisco anpackt – für die Konkurrenz wird es schwer. Augenfälliges Beispiel dafür: der Storagemarkt.

John Chambers heizte 2008 bei der Cisco-Expo in Berlin auch der deutschen Cisco-Gemeinde ein (Bild: Cisco).

Platz 1: Mark Hurd, Hewlett-Packard

Im vergangenen Jahr fehlte Mark Hurd in dieser Top-Ten-Liste. Schließlich stand Carly Fiorina ein Großteil des Verdienstes am Wiederaufstieg von Hewlett-Packard zu, lagen dessen Wurzeln doch im HP-Compaq-Merger – einer unpopulären Maßnahme, die sie trotzdem durchzuziehen wagte.

Aber inzwischen ist deutlich geworden, dass Hurd die vorgefundenen Karten auch richtig auszuspielen weiß. HP ist – zumindest weltweit – wieder die Nummer eins im PC-Markt und liefert sich im Servermarkt ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit IBM. Die Netzwerksparte HP ProCurve, eigentlich nur ein Anhängsel, ist in ihrem Marktsegment hinter Cisco Nummer zwei und sticht damit Traditionsfirmen wie 3Com locker aus. Der Kauf von EDS in diesem Jahr soll den bitter notwendigen Schub für die Servicesparte des Konzerns bringen. Dem schon etwas angestaubten Druckergeschäft kann HP in solchen hektischen Zeiten sogar locker eine kleine Auszeit gönnen – auch wenn es immer noch ein wichtiger Umsatzbringer ist.