Ein auf den ersten Blick einfacher Weg, mehr Flexibilität zu erreichen, sind kürzere Vertragslaufzeiten. Auf den zweiten Blick stellt sich das jedoch als Trugschluss heraus. Erstens ist es – trotz der theoretischen Zusicherungen – in der Praxis gar nicht so einfach, seinen Outsourcing-Partner zu wechseln. Zweitens verliert das wichtigste Argument für kurze Vertragslaufzeiten – die Möglichkeit, beim Verlängerungsgespräch nochmal an der Kostenschraube drehen zu können – an Relevanz.
Während bei früheren Umfragen diesem Aspekt noch wesentlich mehr Bedeutung zugemessen haben, hat sich jetzt offensichtlich der sich schon im vergangenen Jahr abzeichnende Trend durchgesetzt, Kostenvariabilisierung, Flexibilität und kontinuierliche Innovation höher einzuschätzen. Außerdem wird der Outsourcer von immer mehr Unternehmen nicht mehr nur als Melkkuh, sondern als Partner gesehen.
Dazu gehört auch die Einsicht, dass eine weitgehende Standardisierung Kostenvorteile bieten kann während individuelle Vereinbarungen häufig lediglich überkommene Strukturen zementieren. Oder anders gesagt: Wenn der Outsourcer verpflichtet wird, mit veralteten Methoden zu arbeiten, dürfte es ihm schwer fallen, Kosten zu senken und Innovation einzubringen.
Die Krise schweißt offenbar zusammen. Denn einen ähnlichen Meinungsumschwung hat auch eine IBM-Umfrage kürzlich ausgemacht. Demnach legen mittelständische Unternehmen großen Wert darauf, dass ihre IT-Dienstleister nicht nur IT-Lieferanten sind, sondern vor allem auch Berater. Drei Viertel der befragten Unternehmen wünschen sich einen Partner, der sowohl technische als auch strategische Beratung leisten kann. Warum sollte das beim Outsourcing anders sein?
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