Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, hat der chinesische Industrieminister Li Yizhong erklärt, das Land verzichte künftig auf die obligatorische Installation der Filtersoftware „Green Dam – Youth Escort“ auf jedem Neu-PC. Stattdessen sollen Einzelpersonen die Anwendung nur noch freiwillig auf ihren Computern einsetzen.
Eine Anweisung des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologien (MIIT) vom Mai, die PC-Herstellern vorschrieb, die Software auf neuen Computern vorzuinstallieren, bezeichnete er als unklar. Es habe stattdessen immer die Absicht bestanden, Green Dam nur optional anzubieten.
Der Minister sagte, Green Dam solle lediglich Minderjährige vor Pornografie und anderen schädlichen Inhalten schützen. Versuche, die Diskussion um die Software zu politisieren oder als Angriff auf Chinas Internet-Verwaltungssystem zu nutzen, seien unverantwortlich und entsprächen nicht der Realität.
Die ursprüngliche Ankündigung zum verpflichtenden Einsatz von Green Dam hatte heftige Kritik ausgelöst. Ein US-Softwareanbieter erhob Plagiatsvorwürfe gegen die Anwendung. Forscher entdeckten Sicherheitslücken in Green Dam, die den Aufbau von Botnetzen ermöglichen. Die US-Regierung und Technik-Unternehmen sehen die Anwendung zudem als bewusstes Handelshemmnis und Zensurmaßnahme an.
Dem Bericht des WSJ zufolge wird China Green Dam weiterhin auf Computern in Schulen, Internet-Cafes und anderen öffentlichen Plätzen einsetzen. Einige asiatische Computerhersteller, darunter Acer, Asus und Lenovo, liefern schon Computer für den chinesischen Markt mit der Filtersoftware aus.
Chinesische Computer müssen nun doch nicht nur mit der Filtersoftware „Green Dam – Youth Escort“ in den Handel kommen (Quelle: University of Michigan).
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