Die von Microsoft auf der Entwicklerkonferenz Mix 10 in Las Vegas vorgestellte Vorabversion (Platform Preview) des Internet Explorer 9 benötigt als Voraussetzung für die integrierte GPU-Beschleunigung über die Schnittstellen DirectWrite und Direct2D mindestens eine DirectX-10-Grafikkarte und als Betriebssystem Windows Vista SP2 oder höher.
Beide Komponenten kommen in Netbooks meistens nicht zum Einsatz. Für die Geräte verwenden die Hersteller in der Regel die Atom-Plattform von Intel, die auch in der neuesten Ausführung Pine Trail nicht über eine DirectX-10-Grafikeinheit verfügt. Der integrierte GMA 3150 bietet lediglich DirectX-9-Unterstützung. Lediglich Netbooks auf Basis der Nvidia-Ion-Plattform verfügen über einen DirectX-10-Grafikkern. Die günstigste Ion-Variante LE muss sich hingegen ebenfalls mit DirectX 9 begnügen.
In ersten Tests weiß der Internet Explorer 9 dank GPU-Beschleunigung durchaus zu überzeugen. Hohe Performance bei niedriger CPU-Belastung liefert die Platform Preview etwa bei der Darstellung von JavaScript-basierten Bilderanimationen. Im Test mit der von Microsoft zur Verfügung gestellten Animation Flying Images zeigt sich ein weiterer Vorteil der neuen Technik. Während die Performance der anderen Browser auf einem im Vergleich zum verwendeten High-End-System mit Core i7-965 schwächeren System (Athlon II 235e) sinkt, bleibt sie mit dem Internet Explorer 9 stabil.
Allerdings überzeugt der neue Microsoft-Browser noch nicht in jedem Bereich. Die Ergebnisse der JavaScript-Tests Peacekeeper und Google V8 zeigen, dass Microsoft in Sachen Performance noch viel Arbeit bis zur endgültigen Version des Internet Explorer 9 vor sich hat. Ebenso muss der Hersteller noch an der Kompatibilität feilen. Zwar absolviert der IE9 den CSS3-Test fehlerlos, im beliebten Acid3-Benchmark erzielt er allerdings nur 55 Prozent, während die Konkurrenten die volle Punktzahl erreichen. Lediglich der IE8 schneidet mit einem Wert von 22 noch schlechter ab.
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