Mozilla hat die vierte Betaversion von Firefox 4 für Montag angekündigt. Sie soll Windows-Nutzern Hardwarebeschleunigung bringen, die aber standardmäßig noch deaktiviert sein wird. Außerdem ist ein überarbeitetes Interface namens „Tab Sets“ an Bord, das zunächst „Tab Candy“ heißen sollte.
Die Hardwarebeschleunigung ist in der Lage, bestimmte Aufgaben an die Grafikeinheit des Rechners zu delegieren und somit die CPU zu entlasten. Firefox greift dazu unter anderem auf die Direct-2D-Schnittstelle von Windows 7 zu, die die Ausgabe von Text und Grafik beschleunigt.
Mit Firefox 4 als schnellerer und besserer Version des Browsers will Mozilla den Konkurrenten Google Chrome und Microsoft Internet Explorer erneut Marktanteile abnehmen. Insbesondere die Geschwindigkeit, mit der komplexe Seiten aufgebaut werden, steht im Fokus vieler Nutzer. Hardwarebeschleunigung, wie sie zuerst eine „Platform Preview“ des Internet Explorer 9 gezeigt hatte, wird hier den nächsten größeren Vorteil bringen. Alle Browseranbieter wären gern als erster mit einem solchen Turbo auf dem Markt.
Mozilla hofft, dass die Anwender Direct-2D-Rendering testen, obwohl es standardmäßig deaktiviert ist. Um es einzuschalten, müssen Nutzer „about:config“ in die Adresszeile eingeben und mozilla.widget.render-mode auf den Wert 6 sowie gfx.font_rendering.directwrite.enabled auf „true“ setzen. Man deaktiviert die Beschleunigung, indem man mozilla.widget.render-mode zurück auf 0 setzt. Wer sich über den aktuellen Modus nicht klar ist, gibt „about:support“ in die Adresszeile ein und liest die Informationen am Ende der dann angezeigten Seite. Eine vor allem in Sachen Performance verbesserte Version von Firefox ist dringend nötig. Gegenüber der Konkurrenz hat der Mozilla-Browser diesbezüglich Rückstand aufzuholen. In jüngster Zeit konnte vor allem Chrome Marktanteile auf Kosten von Firefox gewinnen. Schnelligkeit und Flexibilität gehören zu den Stärken des Google-Browsers.
Tab Sets war als Tab Candy schon im Juli in einer Alpha zu finden. Es zeigt auf einen Klick eine Übersicht aller geöffneten Registerkarten an. Sie lassen sich per Mausklick öffnen oder zu Gruppen zusammenfassen. Wechselt der Nutzer zu einer Gruppe, werden nur die darin gebündelten Tabs angezeigt. Sie können beschriftet sowie per Drag and drop verschoben werden.
Ein weiteres, aber schon mit Beta 3 eingeführtes Feature heißt „Switch To Tab“. Ist es aktiv, weist es bei Eingaben in die Adressleiste auf geöffnete Tabs mit verwandtem Inhalt hin. So kann die Leiste auch für die Suche in Tabs genutzt werden. Will der Anwender zwei Tabs mit derselben Website öffnen, wird dies allerdings erschwert. Mit App Tabs gibt es in den Firefox-4-Betas auch eine Funktion, um Tabs vorübergehend zu schmalen Icons zu verkleinern.
Die nächste Version von Firefox 4, also Beta 5, soll zugleich die letzte mit neuen Funktionen werden. Mozilla kündigt einen „Feature Freeze“ an, will also neue Merkmale einfrieren. Das soll nach Möglichkeit Ende August der Fall sein. Die Programmierer können sich dann auf die Fehlerbehebung konzentrieren. In der Mitteilung heißt es aber auch, es passiere aktuell besonders viel.
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