Skype hat den bisherigen Cisco-Manager Tony Bates zum Chief Executive Officer ernannt. Er wird Ende des Monats den Posten von Josh Silverman übernehmen, der den VoIP-Anbieter verlässt.
Bates, der auch einen Sitz im Skype-Verwaltungsrat erhält, gibt seine Stellung als Senior Vice President der Enterprise-Sparte bei Cisco Systems auf. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung im Bereich Unternehmenslösungen. Bei Cisco steht er einer Abteilung mit mehr als 12.500 Mitarbeitern vor, die einen Jahresumsatz von 20 Milliarden Dollar generiert. Zum Vergleich: Skype hatte im ersten Halbjahr 2010 Einnahmen von 406 Millionen Dollar gemeldet.
Bates hält neun Patente und war zuvor auch Mitglied des Verwaltungsrats von Youtube. Seine Nachfolgerin bei Cisco ist CTO Padmasree Warrior.
Der derzeitige Skype-CEO Josh Silverman wird das Unternehmen verlassen. Zuvor will er Bates bei der Übernahme der Geschäfte helfen, um einen nahtlosen Übergang zu ermöglichen. Bis zum Amtsantritt des neuen CEO übernimmt CFO Adrian Dillon die Leitung des Unternehmens.
Die Entscheidung für den Topmanager von Cisco deutet darauf hin, dass Skype den geplanten Börsengang einem Verkauf an ein anderes Unternehmen vorzieht. Zuletzt waren Gerüchte im Umlauf, wonach Cisco kurz vor einer Übernahme von Skype stehe.
Ende 2009 hatte Ebay die Mehrheit an dem Unternehmen für 1,9 Milliarden Dollar an eine Investorengruppe um Netscape-Gründer Marc Andreessen verkauft. Sollte Skype, das über 560 Millionen Nutzer weltweit verfügt, tatsächlich an die Börse gehen, wird es an der New Yorker Nasdaq gelistet.
Darüber hinaus hatte Skype zuletzt seine Bemühungen im Enterprise-Segment verstärkt. Ende August stellte das Unternehmen den SIP-Dienst Skype Connect vor, der Internettelefonie mit herkömmlichen Telefonanlagen und Unified-Communication-Systemen verbindet. Unter anderem wurden Telefonanlagen von Cisco, ShoreTel und SipFoundry für Skype Connect zertifiziert.
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