Die US Air Force hat ein Condor genanntes Cluster aus 1700 Cell-Prozessoren fertiggestellt, wie sie auch in Sonys Spielkonsole Playstation 3 zum Einsatz kommen. Die Racks der militärischen Einrichtung sind teilweise tatsächlich mit Playstations gefüllt. Das System wird außerdem 168 Grafikprozessoren enthalten.
Die Aufgaben von Condor reichen von Verbesserung von Radar und Bildern bis zur Erkennung wiederkehrender Muster. Als erstes Projekt ist eine Erforschung neuromopher, also dem menschlichen Gehirn nachgebildeter Künstlicher Intelligenz geplant: Der Computer soll lernen, Symbole, Buchstaben, Wörter und Sätze zu „lesen“, um menschliche Fehler zu erkennen und zu kompensieren.
Condor wird bis zu 500 Billionen Berechnungen pro Sekunde (500 Teraflops) schaffen. Das heißt, er kann innerhalb einer Sekunde rund 20 Seiten gedruckte Informationen erfassen, wie die US-Luftwaffe vorrechnet.
„Die Kosten von Condor belaufen sich auf rund 2 Millionen Dollar, was eine Ersparnis um Faktor 10 bis 20 gegenüber leistungsäquivalenten Systemen bedeutet“, sagt Mark Barnell, der das HPC-Forschungslabor der Air Force leitet. Man habe nicht mit den weltweit führenden Allzweck-Supercomputern konkurrieren wollen, sondern ein System speziell für militärische Anforderungen konzipiert. Auf der aktuellen Bestenliste würde sich Condor aber auf Rang 35 oder 36 einreihen.
Standort des Systems ist Rome im Bundesstaat New Jersey. Die US Army hat früher auch mit Computerspielen experimentiert, die zuständige Abteilung in Philadelphia ist aber inzwischen geschlossen. Mit dem Playstation-Supercomputer gibt es jetzt erstmals wieder eine Verbindung zur Spielebranche.
Die Racks von Condor enthalten tatsächlich Playstation-3-Konsolen (Bild: US Air Force).
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