Bis Ende der Woche rechnet News Corp mit Geboten von etwa einem halben Dutzend Unternehmen und Beteiligungsgesellschaften für sein marodes Social Network MySpace. Laut Wall Street Journal (WSJ) erwartet es sich mindestens 100 Millionen Dollar. News Corp hatte 2005 580 Millionen Dollar für MySpace gezahlt und damals Rivalen wie die MTV-Mutter Viacom ausgestochen.
Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge zählen die Beteiligungsgesellschaften THL Partners, Redscout Ventures und die britische Criterion Capital zu den Bietern. Letzterer gehört schon das Soziale Netz Bebo. Auch die chinesische Internetholding Tencent und MySpace-Mitgründer Chris De Wolfe haben laut dieser Quelle Interesse.
Nach Informationen des WSJ klaffen die Angebote auseinander: Manche Bieter sehen vor, dass News Corp einen Teil von MySpace behält, andere möchten es ganz übernehmen. Die Pläne der potenziellen Käufer liegen bisher im Dunkeln. Möglicherweise wird das Social Network mit bestehenden Webangeboten kombiniert. Im Juni will News Corp eine Entscheidung bekannt geben.
MySpace hatte in den vergangenen Monaten versucht, sich neu auf Entertainment auszurichten. Dazu wurde auch die Website überarbeitet. Zielgruppe ist die sogenannte Generation Y der etwa 10- bis 30-Jährigen.
Ein Blick in die Finanzen von News Corp macht klar, warum es MySpace loswerden will. Der Konzern erwirtschaftete im Dezember-Quartal 2010 einen Nettogewinn von 642 Millionen Dollar oder 24 Cent je Aktie bei einem Umsatz von 8,76 Milliarden Dollar. MySpace verbuchte im selben Zeitraum dagegen einen operativen Verlust von 156 Millionen Dollar. Zudem hat News Corp mit der Tablet-Zeitung „The Daily“ nun ein innovativeres Projekt am Start.
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