Was ist das iPad 2 jetzt noch wert?

Beim Autokauf ist es üblich, dass man seinen Gebrauchtwagen in Zahlung gibt, um für das neue Auto weniger zu bezahlen oder sich ein paar Extras zu leisten. Diese Praxis findet allmählich auch bei Elektronik und mobilen Geräten Verbreitung. Und das ist gut so.

Beim Ankauf gebrauchter IT-Produkte sind es anders als beim Autoankauf nicht in erster Linie die Hersteller und ihre Handelspartner, sondern sogenannte Ankaufsportale, die Verbrauchern die ausgedienten Produkte gegen Bares abnehmen. Zu den bekannteren zählen Flip4new und Wirkaufens, aber auch Amazon hat im Mai vergangenen Jahres begonnen, gebrauchte IT-Produkte in Zahlung zu nehmen.

Sie funktionieren alle ähnlich: Sie nennen Verkaufswilligen einen aktuellen Preis für das gebrauchte Gerät. Findet man den akzeptabel, schickt man das Gerät an das Ankaufsportal (teilweise kostenfrei) und hat nach einigen Tagen das Geld auf seinem Konto. Das ist einfacher, schneller und sicherer als bei einer Onlineauktion – und man kann sich sicher sein, dass man das Gerät los wird. Außerdem weiß man bei den Ankaufportalen im Gegensatz zu den Auktionsportalen vorher, wie viel Geld man bekommt.

Die Altgeräte werden entweder aufbereitet und als „so gut wie neu“ weiterverkauft – oft im osteuropäischen Ausland oder dem Recycling zugeführt. Die Ankaufportale sehen sich selbst gegenüber dem kürzlich diskutierten Handy-Pfand oder einer Handy-Tonne im Vorteil: „Ein Handy-Pfand hilft in keiner Weise bezüglich der vielen vorhandenen Geräte. Bei Wirkaufens.de bekommt man keinen fixen, fiktiven 10-Euro-Betrag für ein Gerät, das womöglich deutlich mehr wert ist, sondern einen realen Marktwert“, sagt Christian Wolf, Gründer und Chef von Wirkaufens.de. Das sei für Verbraucher viel attraktiver.

Aber nicht jeder hat unbegrenztes Vertrauen in ein Onlineportal. Daher bemüht sich zum Beispiel Wirkaufens.de um die Ausweitung seiner Angebote auf den lokalen Handel. Dazu wurden mehrere Kooperationen bereits geschlossen, andere werden gerade getestet. Bei den Handelspartnern bekommen Kunden ihr Geld sofort – allerdings meist in Form eines Gutscheins für den Einkauf bei dem Händler. Aber auch das kennt man ja vom Autokauf.

Allerdings tun Verkaufswillige gut daran, sich zügig von ihren ausgedienten oder ungeliebt gewordenen Geräten zu trennen. Denn wie die Erfahrungen von Wirkaufens.de zeigen, reagiert der Gebrauchtmarkt sehr sensibel auf die Einführung neuer Produktlinien. Das lässt sich bei höherwertigen Smartphones ebenso beobachten wie beim iPad: Sobald der Marktstart des Nachfolgemodells in greifbare Nähe rückt, geraten die Ankaufspreise unter Druck. Dieser verstärkt sich dann in der Regel nicht sofort beim, aber wenige Wochen nach dem Launch erheblich.

Das geht auch aus dem Preistrend hervor, den Wirkaufens.de anlässlich des Verkaufsstarts des neuen iPads am 16. März veröffentlicht hat. Wobei das ein Sonderfall ist: Das iPad 2 wird ja nach wie vor verkauft. Aber dafür wurden die Verkaufspreise deutlich gesenkt: Die 16-GByte-Version mit WLAN kostet nun noch 399 Euro, die UMTS-Variante mit derselben Speicherkapazität statt 599 Euro nun 519 Euro. Modelle mit mehr Speicher hat Apple nicht mehr im Angebot. Es ist daher abzusehen, dass auch die Preise für gebrauchte Geräte schlagartig um 80 bis 100 Euro fallen werden.

Die bisherige Preisentwicklung zeigt die untenstehende Grafik von Wirkaufens.de sehr anschaulich.

Themenseiten: Analysen & Kommentare, IT-Business, Mobile, Wirkaufens.de, iPad

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu Was ist das iPad 2 jetzt noch wert?

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *